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Warum Kinder immer diskutieren müssen
"Mama, darf ich ..." "NEIN!" – Na, wer kennts? Wir besprechen, warum diese Diskussionen nicht anstrengend, sondern wertvoll sind. Hit play! / Mutterhelden & judetta.de

Nimm dir einen Kaffee, am besten auch bisschen Nervennahrung und atme nochmal tief durch, denn jetzt wird es möglicherweise etwas anstrengend. Oh, und Achtung, es wird auch ein bisschen ziepen. Denn was jetzt kommt, möchtest du möglicherweise nicht höre und ganz ehrlich – ich bin auch nicht begeistert. 

Es gibt Tage, an denen hat man das Gefühl, das eigene Kind würde sich immer wieder über Grenzen hinwegsetzen, ein „Nein!“ nicht (mehr?) akzeptieren ständig Widerworte geben. Es würde widersprechen, diskutieren, vielleicht sogar provozieren (das ist nochmal eine ganz andere Sache) und plötzlich sogar eigene Argumente hervorbringen. Kommt dir bekannt vor? Na dann herzlich willkommen in der Wackelzahnpubertät!

Hast du den ersten Schock einigermaßen verdaut? Dann kommt’s jetzt nochmal richtig: Diese anstrengenden und müßigen Diskussionen, zu denen uns „die lieben Kleinen“ immer wieder herausfordernden, sind nämlich in erster Linie… unglaublich wertvoll und ganz wichtig für ihre Entwicklung. Statt sie also zu verurteilen und im Keim ersticken zu wollen, sollten wir sie austragen und sogar genießen. Denn mit jeder ausgestandenen Diskussionsminute unterstützen wir unser Kind darin, sich eine Meinung zu bilden und zu dieser auch zu stehen. Schließlich wollen wir doch später kein Kind, dass zu allem immer „Ja und amen“ sagt, oder?

Wenn du noch mehr dazu wissen möchtest, dann höre doch mal in Mamsterrad Folge 101 rein:

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Ich wünsche dir viiiiel Geduld und starke Nerven.

Liebst,

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Oh hi, Depression – eine Diagnose kommt selten allein

Oh hi, Depression – eine Diagnose kommt selten allein

Da steht sie plötzlich, schwarz und fett auf einem blassrosa Papier, die Tinte ein bisschen verschwommen. Eine Abkürzung, die mir die Tränen in die Augen schießen lässt – genau jetzt und unzählige Male in der letzten Zeit, immer wieder, ungebremst rückwärts bergab und keine Chance, die Bremse zu ziehen.

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It's okay to be not okay. Ok. I am not.

It's okay to be not okay. Ok. I am not.

It’s okay to be not okay.
Ok. I am not.

Das Meer ist ganz ruhig, ganz glitzernd und spiegelt, es schwimmt sich ganz easy, routiniert geht’s voran.

Von Strömungen, die sich da langsam aufbauen und heimlich ganz stark werden, merkt man vorerst nichts. Nur vielleicht, dass man plötzlich ein bisschen mehr Kraft braucht, um das Tempo zu halten, das man sonst von sich kennt.

Man kommt weiter gut vorwärts, glaubt: Man, ach, das geht schon! Denn irgendwie geht es ja weiter voran. „Ich stell mich nur an grad, ich bin einfach müde, dann geht es heute eben bisschen früher ins Bett.“

Dass die Strömungen inzwischen Strudel wurden, die alles gierig und stark alles in den Abgrund ziehen, die reißen und tosen, die wüten und rauschen, das bleibt verborgen, das sieht man schlicht nicht.

Man schwimmt einfach weiter, mehr Kraft noch, das geht schon, das Meer scheint doch ruhig und der Himmel noch blau. Doch der Strudel, der wildert beharrlich nach unten, mehr Kraft noch, mehr Sog folgt, dann zu viel und zu laut.

Bis man – viel zu spät dann – endlich realisiert, dass gar nichts mehr rund läuft und man nicht mehr kann.

Blöd nur, dass die Kraft da schon lang nicht mehr ausreicht, um zurück zu kommen und nicht unterzugehen.


Warum ich das schreibe, das öffentlich mache? 
Weil ich nicht okay bin.
Und das ist okay.

Und weil’s mir so schwerfällt, darüber zu sprechen, weil ich das schlichtweg einfach (noch) nicht so gut kann. Doch es musste mal raus jetzt und es scheint so viel leichter, die Worte zu schreiben, die ich nicht aussprechen kann. Sie mir einzugestehen und sie mir zu erlauben, das ist ein Anfang. Der Weg ist lang, doch das Ziel ist das Ziel. Und wenn ich da ankommen, dann will ich wieder ich sein. Und wieder ich werden? Da arbeite ich jetzt dran.

Liebst,

Auch das noch: Ich hab AD(H)S als Erwachsene

Auch das noch: Ich hab AD(H)S als Erwachsene

Keine Ahnung, ob du es vielleicht schon bei Instagram verfolgt hattest oder ob das hier jetzt komplett neu ist: Ich habe AD(H)S, das erst kürzlich bei mir diagnostiziert wurde.. Ein bisschen was habe ich schon dazu erzählt und geschrieben, aber irgendwie ist das nicht nur ein Thema für Instagram, sondern auch für hier  und ich glaube, deswegen werde ich jetzt nach und nach auch auf meinem Blog darüber schreiben. 

Pünktlich zum Mental Health Day am 10. Oktober war es jedenfalls so weit: Wochenlang hatte ich überlegt, ob ich in der Öffentlichkeit überhaupt darüber sprechen möchte, und plötzlich war es ganz klar: Die Zeit des Versteckens muss vorbei sein, wir müssen über Dinge sprechen, wenn wir sie ändern, wenn wir sie enttabuisieren wollen. 

Seit immer schon versuche ich, meine „Schwächen“ zu verstecken, meine „Makel“ und Eigenschaften, die ich mir immer weggewünscht habe und ständig versucht, zu maskieren. Ich hab weder über den Burnout gesprochen, der mich vor etwa 10 Jahren in die Knie zwang, noch über die Therapien, die ich gemacht habe, geschweige denn von all den anderen Dämonen, mit denen ich hin und wieder kämpfe.

Und auch meine neuste „Errungenschaft“, AD(H)S – spätdiagnostiziert im Erwachsenenalter – wollte ich erst weder wahrhaben noch darüber reden. Ich weiß seit einer kleinen Weile, dass ich ADHS habe. Irrsinnig viel erklärt sich dadurch, und dennoch ist es noch schwer zu fassen. Ich stehe am Anfang, aber ich bin auf dem Weg. Und ich werde drüber sprechen. Weil endlich Schluss sein muss mit dem Maskieren – und zwar in jegliche Richtung.

Und jetzt entschuldige mich, mein Mutausbruch macht mir Angst, ich muss mir mal kurz die Decke über den Kopf ziehen. 🙈

Falls du jetzt aber Lust  bekommen hast, mehr darüber zu hören, dann here some good news. Wir haben für den Mamsterrad-Podcast mit den AD(H)S-Expertinnen Dr. Ismene Ditrich, Fachärztin für Psychologie und Psychiatrie, und Dr. Christa Koentges, Psychologin und Psychotherapeutin, über AD(H)S im Erwachsenenalter und insbesondere bei Frauen gesprochen. Die ganze Podcastfolge gibt es hier:

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Wenn dich das Thema „AD(H)S im Erwachsenenalter“ interessiert, habe ich hier noch ein paar wirklich tolle Buchtitpps für dich:

„Die Welt der Frauen und Mädchen mit AD(H)S“

Frauen und Mädchen mit AD(H)S erhalten viel seltener eine Diagnose als Männer und Jungen, denn ihre Symptome fallen weniger stark auf: Betroffene Frauen und Mädchen sind weniger hyperaktiv, dafür verträumt, unaufmerksam und vergesslich. Die zu späte oder fehlende Diagnose kann weitreichende Folgen haben: Der Leidensdruck bleibt meist über Jahrzehnte bestehen, schadet ihrem Selbstwertgefühl und zieht Folgeerkrankungen nach sich.

Die vier Expertinnen der Freiburger Arbeitsgruppe AD(H)S leisten in diesem Buch wichtige Aufklärungsarbeit für Frauen mit AD(H)S sowie für Eltern betroffener Mädchen. Mit vielen Einblicken aus der Forschung, Fallgeschichten, Reflexionen und Übungen zur Selbsthilfe zeigen sie konkrete Wege auf, wie Betroffene mit ihrer Besonderheit Frieden schließen, ihre vielen Stärken entdecken und gut mit AD(H)S leben können.

BUCH BESTELLEN*

„Hirngespinste: Mein Leben mit ADHS“

Sätze wie „Ein bisschen ADHS hat doch jeder.“, „ADHS gibt es doch gar nicht.“ oder „ADHS haben doch nur kleine Jungs.“ gehören für Lisa Vogel zum Alltag. Wie es ist, als erwachsene Frau mit ADHS zu leben, welchen Vorurteilen man ausgesetzt ist und was im Alltag hilft, davon handelt dieses Buch.

Lisa räumt mit Mythen rund um die Stoffwechselstörung im Gehirn auf. Denn nicht jede/r mit ADHS ist ein zappeliges Kind, schlecht in der Schule oder auffällig im Erwachsenenalter. Mit ihrer späten Diagnose begann ihre Reise zu sich selbst, aus der ihr Wunsch erwuchs, andere auf dieser Reise zu begleiten, ihnen Verständnis zu schenken und sie vor Selbstzweifeln zu schützen.

Aktuelle Erkenntnisse und Studien zum Thema ADHS bei Erwachsenen runden das Buch ab.

BUCH…

8 Kommentare

  1. Total unreflektierter bullshit und typisch deutsche Erziehung. Ich bin Lehrkraft und sehe an der Schule nur eins: Kinder die KEINEN Respekt vor niemandem haben und meinen sie wüssten alles besser. Daher als Mutter bitte sich im klaren sein: Das Kind muss so erzogen werden dass es auch in einer KOLLEKTIVEN Institution funktionieren KANN und dort nicht UNTERGEHT. Gerade bei der Erziehung eines westlichen Kindes sollte man auf Respekt und Disziplin achten. Diskutieren wird es später kulturell bedingt noch früh genug lernen.

    • Ähm, ja, danke für dieses wirklich freundliche und wertschätzende Feedback. Herzliche Grüße!

  2. Super, vielen Dank für diesen Beitrag. Bin ehrlich gesagt über die Hörspielempfehlungen hier auf diesen Blog und jetzt auf diese Pdcastfolge gestoßen. Ich bin getrennterziehende Mama von zwei Jungs (Zwillinge, fast sieben jahre alt) und wirklich oft frustiert über unser ständiges aneinander Rasseln und Diskutieren. Jetzt hab ich in dieser kurzen, knappen Folge echt was gelernt. Und werde meine „Neins“ bewusster verwenden bzw das mit den genervten „Neins“ war gerade echt cool zu hören und ein A-ha Erlebnis. für mich
    Vielen Dank dafür. ich bin sicher, meine Jungs freuen sich auch 🙂
    Liebe Grüße Anne

  3. Liebe Judith, herzlichen Dank für den spannenden Beitrag. Mein Bub ist junge 16 Monate und der Trotz schlägt schon voll zu. Was Du schreibst beunruhigt mich – und macht mir Mut. Ich denke, genau in diesem Spannungsverhältnis bewegt man sich als Elternteil am Häufigsten 😀 Danke Dir und alles Liebe. Marina

    • Hallo liebe Marina, vielen Dank für deine Worte, ich freue mich sehr! Schau gerne mal auf mamsterrad.de vorbei, da findest du noch mehr zum Thema! Alles Liebe, Judith

  4. Liebe Judith,

    so anstrengend die Diskussionen mit meiner 3-jährigen auch sein mögen, gebe ich dir völlig recht. Natürlich brauchen Kinder Regeln und Grenzen, aber sie dürfen und müssen lernen, dass sie auch eigene Grenzen haben und diese gerne kommunizieren dürfen.
    Nimm dir die Worte des Lehrers nicht zu Herzen. Es sind vermutlich nur die negativen Erfahrungen, die aus ihm sprechen.
    LG Amber

    • Liebe Amber, danke für deine Worte, die tun gut. Alles Liebe für dich, Judith


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