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(Nicht nur) Was für Muddis – Wochenbettkraftsuppe

Seit ich selber zur Geburt meines Großen von einer lieben Freundin Stillkekse geschenkt bekommen habe, die mich sehr wohl über das ein oder andere Hüngerchen (das Loch in meinem Bauch grinst bestimmt gerade höhnisch) gerettet haben, stelle ich meinen Freundinnen zur Geburt auch gerne kleine Care Pakete zusammen.
Wenn man nun aber eine Freundin hat, die einem ein paar Tage vor der Geburt stolz erzählt, dass sie die Backmischung für die Kekse schon vorbereitet hat (pfffft, danke, L.!), damit ihr Mann die gleich backen kann, wenn der Zwerg da ist, was dann? Ich hab also ein bisschen rumgestöbert und bin, unter anderem bei hier, hier und hier, auf die Wochenbettkraftsuppe gestoßen. Also fix nen Einkaufszettel geschrieben und los gings.

Man braucht:

4 L kochendes Wasser
1 Essl. Thymian
1 Bund Suppengrün
10 rote Datteln
ein paar Kartoffeln
1 Tl. Liebstöckel
1-2 Knoblauchzehen
1 Prise Pfeffer
1 Stück frischen Ingwer
1/2 Tasse schwarze Bohnen (über Nacht eingeweicht quellen lassen und dann gründlich waschen)
ein paar Hühnerschenkel, am besten Bio

Vegetarier können statt des Hähnchens einfach mehr (wärmendes) Gemüse wie Möhre, Lauch, Kartoffeln oder Zwiebel nehmen. Ach so, und ich hab keine Datteln bekommen und Bohnen und Liebstöckel vergessen, Stilldemenz und so.

Außerdem braucht man noch ein paar TCM Kräuter bzw. Wurzeln für die Wochenbettkraftsuppe, die es fertig abgemischt in der Apotheke geben soll. Nachdem ich mit ca. 712 Apotheken telefoniert habe, bin ich bei der Ise Apotheke am Klosterstern gelandet und siehe da, die Mischung war sogar vorrätig und ich konnte sie direkt abholen (lassen – danke, Liebster).

Ich hab nun alles vorbereitet, abgewogen und geschält, was zu schälen war. Das Gemüse kann aber stückig bleiben und muss nicht klein geschnippelt werden.

Wenn das Wasser nun kocht, legt man nach und nach die Zutaten rein (Lieber nicht mir der bloßen Hand, zumindest sollte man rechtzeitig loslassen. Aua.). Immer nur eine zur Zeit in den Topf geben und zwischendurch warten, bis das Wasser wieder kocht.

Wenn dann alles drin ist, Deckel druff und köcheln lassen, mindestens vier Stunden lang. Traditionell wird die Suppe aufgesetzt, sobald die Geburt losgeht und köchelt solange, bis der Nachwuchs auf der Welt ist. Danach werden alle festen (also ehemals fest gewesenen) Zutaten aus dem Topf gefischt. Ich hab sogar alles noch einmal durch ein feines Sieb gegossen. Zum Abkühlen legt den Deckel nicht wieder drauf, sonst verwässert das Ganze durch das Kondenswasser.

Wenn ihr richtig gut seid, füllt ihr das dann noch in hübsche Gläser um und schreibt schöne Zettel dazu, die ihr mit ner schönen Schleife am Glas befestigt. Das hab ich diesmal leider nicht geschafft (ihr wisst schon, zu nix kommen und so, sorry, L.!), ich hab einfach direkt meinen großen roten Topf zu ihr geschleppt.

Ach so, die Kraftsuppe ist übrigens nicht als Hauptmahlzeit gedacht, sondern soll die frischgebackene Mama täglich zwei bis drei Tassen davon trinken.

In den Päckchen war diesmal jede Menge Nervennahrung und ein Buch für die große Schwester. Dazu gab es noch selbst geschriebene Karten für die Mama, den Neuen und das Schwesterlein.

Was verschenkt ihr denn so zur Geburt? Bekommt nur das Kleine was oder auch die Mama? Erzählt doch mal!

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5 Kommentare

  1. Guter Beitrag zum Thema Stillen. Interessant, dass ihr 1000 Tage gestillt habt und die ersten 14 Tage du ununterbrochen an der Milchpumpe gehangen hast. Ich erwarte gerade auch mein erstes Kind, deshalb überlege ich, welche Milchpumpe ich mir zulegen soll.

  2. Liebe Judith, wie schön du es geschrieben hast, du sprichst mir aus dem Herzen! Ich stille nun seit 19 Monaten, egal wo ich bin, Familie, Freunde oder Fremde, stets muss ich mich rechtfertigen. Mein kleiner Mann ist sehr sensibel und bekommt so seine Sicherheit. Bin gespannt, wie lange wir diese „Still-Reise „ noch machen und solange Genies Ich noch die gemeinsame Nähe. Danke für die schönen Zeilen ❤️

    • Und ich danke dir für diesen lieben Kommentar, ich freue mich wirklich sehr darüber! Alles Liebe für euch!

  3. Liebe Judith, ich bin über deinen Abstillbericht gestolpert und wollte ein paar Worte hier lassen. Ich habe meine Jüngste, jetzt 4,5 Jahre alt, bis zum 4. Geburtstag gestillt. Und sie war echt noch süchtig. Sie ist ein picky eater und seitdem ernährt sie sich von 8-10 Lebensmitteln, zu denen nicht unbedingt Obst und Gemüse gehören. Das hat mich schon mehr gestresst als das Stillen. Und die unbeteiligten Beobachter hatten mir doch prophezeit, dass das Kind „nach dem Abstillen endlich essen wird“. Tut sie nicht. Und ich bedauere immer noch, gegen den Wunsch meiner Tochter abgestillt zu haben, sie ist seitdem viel häufiger und schwerer krank mit sehr hohem Fieber bei allen möglichen Keimen.
    Jedenfalls, du siehst, ich hadere nach einem guten halben Jahr immer noch und wünsche mir, dass jede Frau selbst bestimmen darf, ob und wie lange sie stillt. Ohne ungewollte Kommentare von völlig Unbeteiligten. Die einzigen, die es – wie bei euch beiden – regeln müssen, sind Mutter und Kind. Ich hoffe, dein Beitrag macht Müttern Mut, ihrem Bauchgefühl zu vertrauen.
    Liebe Grüße, Steffi

    • Liebe Steffi, tausend dank für deinen lieben Worte und das Teilen deiner Erfahrung. Hach, wenn es doch nur leichter wäre, auf das eigene Bauchgefühl zu vertrauen und sich nicht von den Worten anderer beeinflussen zu lassen, oder? Niemand steckt in deinen Schuhen, deiner Lage, kennt deine Familie so gut wie du selbst. Daher hoffe ich mit dir, dass viele Mütter (und Eltern) da draußen es schaffen, ein bisschen mehr auf die eigene Stimme zu hören.

      Alles Liebe für euch,
      Judith


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