
Wie schön ich mir das in meinem Kopf immer alles so zurecht denke, dieses Basteln mit Kindern: meine Jungs und ich, im Sonnenschein einträchtig auf der Terrasse sitzend, einer hält eine Schere und schneidet hübsche Förmchen aus, der andere sortiert und ordnet zu. Ich selbst leite an und begleite, mit locker zusammen geschlungenen Haaren, aus denen neckisch einige Strähnen sachte in meinen Nacken fallen. Natürlich trage ich ein strahlend weißes Leinenkleid, fleckenlos. Irgendwo in der Nachbarschaft zwitschert ein später Vogel, die Sonne seht tief und der Kaffee auf dem Tisch duftet verführerisch… (Und jetzt entschuldigt mich kurz, geh mich mich mal schnell totlachen.)
Basteln mit Kindern
Denn die Realität sieht hier ganz anders aus. Der, der sich heimlich die Schere geschnappt und sie inzwischen nach vorn gerichtet hat, ist eigentlich noch viel zu klein für derartiges scharfes Instrument, pest damit aber gerade stolpernd auf seinen Bruder zu. Dieser wiederum quiekt wie am Spieß, weil er ja eigentlich schneiden wollte. Die Hälfte der Bastelmaterialien ist mittlerweile zerknittert unter dem Tisch gelandet, kleinere Teile durch die Fugen der Dielen im Nimmerland verschwunden. Ich wische mir hektisch mit der klebstoffverschmierten Hand (Note to self: Schnüffeln eine Option?) den viel zu langen und struppigen Pony aus der Stirn und fluche leise (okay, eigentlich fluche ich verdammt laut, wie sich das für eine vernünftige Rabenmutter nun mal gehört). Die Jungs testen derweil crescendierend, wer wohl am lautesten kreischen kann, der späte Vogel zetert und schimpft und ich weiß einmal mehr, warum ich basteln mit Kindern eher zu vermeiden versuche (Hello again, Rabenmutter).
Humor ist, wenn man’s trotzdem macht.

Ich wär nicht ich, wenn ich es nicht trotzdem irgendwie versuchen würde. Ich mag Selbstgemachtes und bin in den letzten Jahren (in Worten: zwei) dazu übergegangen, mit nur noch Sachen zu überlegen oder rauszusuchen, die man gut auch mit anderthalb Kindern schaffen kann. Dazu müssen sie vor allem
- Einfach und
- Schnell umzusetzen

Einfaches und schnelles Halloween DIY: Mumienlichter
- fünf unterschiedlich große Weck- oder Marmeladengläser (z.B. aus dem Euro-Shop oder Kühlschrank)
- eine (oder mehrere) Rollen selbsthaftende Mullbinde*
- Wackelaugen in unterschiedlichen Größen*
- LED Teelichter, idealerweise warmweiß oder gelb und mit Timer Funktion*

- Ihr nehmt einfach die Mullbinde und wickelt sie ein- oder zweilagig und bloß nicht zu akkurat um die Gläser. Bei kleinen Gläsern empfiehlt es sich, die Binde einmal in der Mitte bzw. der Länge nach zu teilen, so dass die Bahn schmaler wird.
- Wickelt so, dass ein kleiner Spalt vom Glas frei bleibt, in den klebt ihr dann die Wackelaugen.
- Dann kommt noch das Teelicht rein (man kann natürlich auch ein echtes nehmen. Ich wollte gerne ein LED Licht, damit ich nicht immer irgendwas anzünden muss. Der Timer ist super, denn so muss ich mir im Prinzip gar keine Gedanken mehr machen. Unsere Lichter gehen kurz nach sechs an, brennen dann sechs Stunden und gehen wieder aus. Bis zum nächsten Tag, dann wiederholt sich das spielt. Ziemlich praktisch, ne?)
- Stellt die Gläser vors Haus, auf die Fensterbank, in den Garten oder auf den Wohnzimmertisch – fertig.



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Kleine Geister Laterne aus Butterbrottüten:

12 Kommentare
Wichtiges Thema 💔
Bei @annafiederlingdesign findest Du „Auf der Suche nach Herrn Aronson.“ Sehr schöne Geschichte, wunderbar gezeichnet 🐳
Danke dir vielmals, das schau ich mir gerne mal an!
Gemeinsam mit meinen Kindern gehen wir nächste Woche auf eine Beerdigung. Daher suche ich nach hilfreichen Methoden, um ihnen den Umgang mit dem Tod leichter zu machen. Jetzt weiß ich immerhin, dass Bücher dabei helfen, Trauer zu verstehen und daher Fragen beantworten, die man eventuell selber nicht beantworten kann. Ich werde das Buch „Opa, welche Farbe hat der Tod“ kaufen.
Unsere Kinder mussten das erste Mal miterleben wie ein geliebter Mensch von ihnen geht. Es ist gut zu wissen, dass Trauerbücher für Kinder dabei helfen können, mit diesem schwierigen Thema umzugehen. Zeitgleich sind wir noch auf der Suche nach einem zuverlässigen Bestattungsinstitut, das uns in dieser Angelegenheit unterstützt.
Ich bedanke mich für den gut beschriebenen Artikel. Viele Trauerbücher für Kinder habe ich selbst noch gar nicht gekannt. Jetzt bin ich bestens für mein Vorhaben vorbereitet.
Herzlichen Dank für diesen Beitrag. Meine Ehefrau ist vor kurzem gestorben und mein Enkel hat noch Probleme dieses Ereignis zu verstehen. Ich hoffe, dass die Bestattung nach den Vorstellungen meiner Familie umgesetzt wird und dass mein Enkel den Prozess gut verarbeitet.
Hallo,
vielen lieben Dank euch für diesen großartigen Artikel! Sehr gut recherchiert und informativ. Ich freue mich schon auf weitere Beiträge dieser Art.
Grüße vom Steffen
Mein Vater ist leider von uns gegangen und da haben die Kinder wirklich viele Fragen. Gut, dass das Buch hier helfen kann. Zum Glück haben wir die Bestattung an ein Unternehmen abgegeben, die uns die Zeit für viele andere Dinge freiräumt. So kann ich mich auf meine Kinder konzentrieren.
Danke für diesen schönen Beitrag. Meine ältere Cousine ist vor einiger Zeit verstorben und ihre Kinder, insbesondere der jüngste Sohn, versteht die Situation noch nicht ganz und hat Probleme sich richtig zu verabschieden. Vielleicht ist eins der Bücher eine gute Hilfe.
Wir planen derzeit eine Trauerfeier, zu der viele Kinder kommen werden. Ich überlege, einige der Bücher an die Eltern zu verteilen, um es einfacher für sie zu machen, die Fragen zu klären. Als Kind muss das Ganze wirklich hart sein, da man es nicht wirklich verstehen kann wie Erwachsene.
Vielen Dank für diesen Artikel zum Umgang mit dem Tod. Gut zu wissen, dass es viele Bücher extra für Kinder zu dem Thema gibt. Der Opa meiner Tochter ist verstorben und neben dem Austausch mit dem Bestatter werden ihr solche Bücher bestimmt helfen.
Vielen Dank für diesen Artikel zu Trauerbüchern. Gut zu wissen, dass es für alle Altersgruppen ein Angebot gibt. Ich werde bald mit meinem Sohn auf zwei Bestattungen gehen und werde ihn mit solchen Büchern etwas darauf vorbereiten.