Heute bin ich gefragt worden, ob ich mir die Rezepte für meine #inunter20 Reihe selber ausdenke. Und als ich darauf antworten wollte, fiel mir auf, dass ich dafür ein bisschen mehr Platz brauche. Weil ich eigentlich längst nochmal erzählen wollte, wie ich eigentlich darauf gekommen bin und was das überhaupt alles soll.
Angefangen hat es tatsächlich damit, dass mein Kleiner mit etwa fünf Wochen anfing zu weinen und wochenlang kaum mehr aufgehört hat. Er hat geweint, geweint, geweint, bis er so erschöpft war, dass er in einen sehr unruhigen Schlaf fiel. Bis er dann weinend wieder aufwachte. Er was das, was hierzulande schnell als „Schreibaby“ abgestempelt wird. Is eben so. Kann man nix machen. Babys weinen nun mal. Wusstest du doch vorher. Die Zeit wird’s schon richten, wart ma ab. (Wer die ganze Geschichte nochmal nachlesen will, klickt hier.)
Jedenfalls kam ich in dieser Zeit überraschenderweise kaum dazu, was (Vernünftiges) zu essen. Ich hatte schlichtweg keine Zeit (bzw hab nicht die Nerven gehabt, sie mir zu nehmen), hab es vergessen oder bin immer wieder davon abgekommen. An besseren Tagen hab ich mir ein paar Nudeln in nen Topf geworfen und mit Pesto verrührt. Nudeln, insbesondere Penne oder Spirelli, sind da ja äußerst prädestiniert, weil man die so super im Vorbeihopsen aufpieksen kann. Spaghetti hingegen… Nun, ich hab also tagsüber nur mal eben so zwischendurch und nebenher gegessen. Häppchenweise. Meistens lief es also auf Kekse hinaus, Kekse oder Chips, was eben da war. Oder mal ne TK Pizza. Die ist jedoch meistens im Ofen verbrannt oder ich musste sie kalt essen. Und da ich nicht so der Fan von kalter Pizza bin, blieb sie dann doch meistens liegen. Abends hab ich dann geschlungen, was das zeug hielt, aber von frisch, vitaminreich und ausgewogen konnte beim besten Willen keine Rede sein.
Nun kam es natürlich, wie es kommen musste – nach ein paar Wochen machte mein Körper mir einen fetten Strich durch die Rechnung. Der fehlende Schlaf, vor allem aber die nervliche und körperliche Anstrengung forderten Tribut und ich riss komplett die Füße hoch. Nix ging mehr, ein Infekt jagte den nächsten, mein ganzer Körper war wund und entzündet und ich hatte schlichtweg keine Kraft mehr – Kraft, die ich ja eigentlich noch mehr als sonst brauchte, um zu schuckeln, wackeln, hopsen, trösten und das alles irgendwie zu überstehen.
Da das so ja nun nicht weitergehen konnte, hab ich mir vorgenommen, mich besser um mich selbst zu kümmern. Und wieder auf die Beine zu kommen. Denn wenn es mir endlich wieder gut (oder wenigstens besser) ginge, könnte ich mich ja auch besser um das kleine Brülläffchen kümmern. Es war ja so schon alles schwer genug und ich wollte aufhören, mir auch noch selber Steine in den Weg zu schmeißen.
Ich versuchte also, früher ins Bett zu gehen und mich auch mal tagsüber mim Kind zusammen hinzulegen, um so wenigstens ein bisschen mehr Schlaf zu bekommen (klappt bislang leider immer noch nur so halbgut) . Dann hab ich mir eine Vitaminkur aus der Apotheke verordnet (eigentlich auch nur, um es auch auf diesem Weg versucht zu haben, gutes Gewissen und so). Aber klar, synthetische Vitamine können – wenn überhaupt – ja nur ansatzweise so gut aufgenommen werden wie natürlich vorkommende, es steht und fällt also alles mit einer einigermaßen ausgewogenen und gesunden Ernährung. Viel Gemüse, frisch zubereitet und abwechslungsreich – das wollte ich probieren. Natürlich kann man da auch Stunden drauf verwenden, aber genau die hatte ich eben nicht. Ich wollte was, das schnell zuzubereiten und trotzdem gesund und lecker ist. Was anderes als TK Pizza, Currywurst oder Dosenravioli. Ich wollte kochen – möglichst in unter 20 Minuten, denn solange kann ich auch mit Baby in der Trage in der Küche stehen.
Einen Haken gab es noch – ich kann ja gar nicht so richtig (alleine) kochen. Rezepte befolgen, ja, das klappt einigermaßen – wenn ich mich zwinge, sie zunächst mal komplett durchzulesen, bevor ich starte. Wie oft stand ich am Ende eines Rezeptes da und bemerkte, dass das Gericht jetzt mindestens noch xyz Stunden Gehenlass-/Zieh-/Kühl- oder was-auch-immer-Zeit brauchte, wenn doch aber die Gäste in einer halben Stunde… Ihr kennt das.
Und für das, was Jamie Oliver in 15 Minuten schafft, brauche ich nun mal mindestens zwei Stunden, Ich brauchte also Rezepte, die nicht nur für Profiköche, sondern auch für mich schnell zuzubereiten sind. Also hab ich mich mich im Netz und in (den guten alten) Zeitschriften auf die Suche gemacht. Was ich interessant finde, wird auf einer geschlossenen Wall bei Pinterest gemerkt und nach und nach ausprobiert (meistens in leicht abgewandelter Form). Und wenn es mir gelingt, im Zeitlimit zu bleiben (und glaubt mir, ich bin echt keine Rakete) und es mir dann auch noch gut schmeckt, dann teile ich das Rezept mit euch – hier und bei Instagram unter dem Häääshtägg #inunter20. Bisher macht es mir riesigen Spaß und bis auf ein, zwei Zwischenfälle hat es auch meistens ganz gut geklappt.
Ich koche übrigens immer für mindestens zwei Portionen, damit man davon gleich mehrmals essen kann. Entweder am nächsten Tag oder irgendwann später – in meinem Tiefkühler ist so schon ein ganz guter Vorrat angelegt und wenn mal partout keine Zeit zum Kochen ist, wird eben aufgetaut. So komm ich nämlich auch ohne große Vorbereitung zu einer vernünftigen Mahlzeit.
Heute gab es nun also mal wieder alles aus einem Topf, diesmal asiatisch angehaucht mit einer Tamarinde-Erdnuss-Sauce. (Das Rezept dafür hab ich hier gefunden).
One Pot Pasta mit Erdnussauce
Die Zutaten für mindestens drei Portionen:
– 1 Möhre
– 1 rote Paprika
– 2 Frühlingszwiebeln
– 1 daumengroßes Stück Ingwer
– 2 Knoblauchzehen
– 300g Linguine
– 2 EL Erdnussbutter
– 1 EL Tamarindenpaste (Edeka oder Asia Shop)
– 1 EL Rohrohrzucker (normaler Zucker täte es auch)
– Eine große Handvoll geröstete und gesalzene Erdnüsse (ein paar davon als Deko)
– 750g Brühe plus etwa 250ml warmes Wasser, je nach Bedarf
– 1 EL Sojasauce
– Saft von 1 Limette
– 1 Bund Koriander oder Thai Basilikum
Zubereitungszeit: 22 Minuten (jahaaa, ich bin eben nicht der schnellste Schnippler)
Die Zubereitung ist denkbar einfach:
- Das Gemüse wird gewaschen und in kleine Stifte geschnippelt, Ingwer und Knoblauch werden klein gewürfelt.
- Nun werden alle Zutaten (bis auf die Deko-Erdnüsse und die Kräuter) in einen großen Topf geschüttet und aufgekocht.
- Wenn es soweit ist, Deckel druff und etwa 10 Minuten bei max. mittlerer Hitze köcheln lassen. Man sollte hin und wieder umrühren, sonst backt es an.
- Nach etwa zehn Minuten wird der Deckel abgenommen und das ganze noch ein paar Minütchen weiter geköchtelt, bis die gewünschte Sämigkeit erreicht ist. Sollte es doch schon zu fest sein, rührt man langsam so viel warmes Wasser unter, bis es wieder schön schlotzig ist. (Gilt auch beim wieder Aufwärmen oder Auftauen.)
- Dann wird alles auf den Teller gegeben und mit Erdnüssen und gehackten Kräutern garniert.
Wie immer würde ich mich freuen, wenn ihr mal berichtet, ob ihr es mochtet. Das war’s schon – lasst es euch schmecken und bleibt gesund!Liebst,
icke
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2 Kommentare
Haben wir heute gekocht. Sehr lecker, und sehr schnell! Danke! 🙂
Ach wie schön, freut mich sehr, wenn es euch geschmeckt hat.
Alles Liebe,
Judith