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Have-Done statt To-Do – Welche Liste mir das Leben wirklich leichter macht
Meine Have Done Liste: Warum ich statt To Do Listen aufschreibe, was ich geschafft habe

Puh, kennt ihr sie auch, diese Tage, an denen man schon am späten Nachmittag sowas von platt ist, dass man gar nicht weiß, wie man den Rest des Abends überstehen soll? Und dabei hat man eigentlich das Gefühl, gar nichts Großes gerissen geschweige denn überhaupt irgendwas geschafft zu haben?

Hallo, ich bin Judith und ein Listen-Messie.

Keine Ahnung, wie das bei euch ist, aber ich im Grunde meines Herzens bin ein riesiger Listen-Junkie. Listen-Messie? Vielleicht auch das. Denn um meinen Kopf wenigstens ansatzweise ein bisschen zu entlasten, schreibe ich auf. Also, falls ich dran denke. Ich schreibe so richtig mit Stift auf Papier, manchmal auf Zettel. Zusätzlich habe ich inzwischen sogar ein ganzes ToDo-Buch, das ich wie einen Kalender führe und mit Aufgaben für den jeweiligen Tag (über)fülle. Familienübergreifend haben wir ein Wandboard mit Post-Its für allgemeine Aufgaben, eine synchronisierte Einkaufszettel-App, auf die mein Mann und ich zugreifen können und zusätzlich benutze ich auch noch Trello Boards für meine verschiedenen Projekte. Mal nutze ich mehr das eine, mal mehr das andere und alle Systeme haben ihre Vor-und Nachteile. Keins hat mich bislang so richtig vom Hocker gefetzt und echte Entlastung habe ich mit ihnen noch nicht gewonnen.

Die stets viel zu volle ToDo Liste

Aber das Gefühl, dass meine Listen (ganz egal welche) einfach niemals abgearbeitet werden, das hab ich so richtig schön verinnerlicht. Und jeden Abend ging ich mit dem Gefühl schlafen, nicht mal ansatzweise geschafft zu haben, was auf der Liste stand – und dabei standen da manche Sachen noch nicht einmal drauf, weil ich sie immer für selbstverständlich nahm. Aber warum war ich dann trotzdem so kaputt? Genau dieser Gedanke sorgte oben druff noch dafür, dass ich mich nicht nur kaputt, sondern auch noch schlecht fühlte. Was ist eigentlich das Gegenteil von win-win?

Ein ganzer Tag voll nichts geschafft

An einem dieser besagten trüben und matten Abende fragte mich mein Mann, wie es mir ginge und wie denn mein Tag gewesen sei. „Wieder nichts geschafft, alles doof.“ knurrte ich und sah in verdutzte Augen. „Wie, nichts geschafft? Wie kommste denn darauf? Das stimmt doch überhaupt nicht!“ Und er begann aufzuzählen, was ihm allein im Haus alles aufgefallen war (es war möglicherweise mal ein Minifitzelchen weniger unordentlich als sonst), dass tatsächlich Wäsche gewaschen war, die Kinder bereits gegessen hatten und gebadet in ihren Schlafanzügen steckten und ja, und das tatsächlich noch alle Arme dran, alle Zähne drin und alle Köpfe noch drauf waren und wir weitestgehend unversehrt den Tag beenden konnten. Was ich während der Kitazeit am Schreibtisch geschafft und in meiner viel zu kurzen Pause, die dadurch eigentlich keine mehr war, mal eben so nebenher gewuppt hatte (Termin mit dem Schornsteinfeger ausgemacht, Blumen gegossen, Vorsorge- und Zahnarzttermine für die Jungs ausgemacht, mich geduscht, Einkaufszettel geschrieben, vergessen Brot zu kaufen und und und), das wusste er da noch nicht mal. Und ich? Sah es einfach nicht.

Meine Have Done Liste: Warum ich statt To Do Listen aufschreibe, was ich geschafft habe

Ab jetzt neu: Meine HaveDone Liste

Er schüttelte den Kopf und rückte mir meinen ein bisschen zurecht. Denn mein Fokus war komplett verstellt, alles war blurry und ich erkannte nichts mehr. In all dem verschwommenen Matsch sah ich nur, was liegen geblieben war. Das blinkte grell und darauf zeigte ein beleuchteter Neon-Pfeil. Ich sah nur, wo ich (gefühlt) „versagt“ hatte. Doch was ich nicht erkannte war, wie viel Wichtiges ich sehr wohl erledigt hatte, ohne es überhaupt wahrzunehmen. Also brachte er mich auf die Idee, mir jeden Tag ein paar Minuten Zeit zu nehmen, bevor ich die Jungs aus der Kita hole oder abends, wenn sie dann schlafen und mir mal aufzuschreiben, was ich den Tag über wirklich geschafft hatte. Die Idee der HaveDone Liste hielt bei uns Einzug.
 
 

Und was bringt die HaveDone Liste?

Jaja, es gibt immer noch fast keinen Abend, an dem ich aufgedreht und voller Elan und Tatendrang durch unser Haus hüpfe und gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Ich bin immer noch müde, wenn abends langsam Ruhe einkehrt. Aber wer sagt denn, das das nicht sein darf? Wir wuppen alle so viel, haben Termine und Listen im Kopf, die vereinbart, wahrgenommen oder geführt werden müssen, behalten dies, das, jenes im Auge und vergessen nicht, auch noch an dit und dat zu denken. Nebenbei sorgen wir dafür, dass unser Heim nicht abfackelt und die Kinder sich (idealerweise) nicht (zu schlimm) verletzen. Das ist anstrengend und das darf müde machen – warum denn auch nicht?
Meine Have Done Liste: Warum ich statt To Do Listen aufschreibe, was ich geschafft habe
Wenn ich dann aber am Ende des Tages auf meiner HaveDone Liste schwarz auf weiß lese, was tatsächlich alles dazu geführt hat, dass mir abends die Augen brennen, die Füße wehtun und ich zu durch bin, von der Couch ins Bett zu kriechen, dann ist das plötzlich sehr, sehr verständlich. Auf einmal ist mir das total klar und zumindest ich kann mir dann ein bisschen besser zugestehen, manchmal sogar schon guten Gewissens „erlauben“, kaputt zu sein. Das zu verstehen und auch anzunehmen schenkt mir ein besseres Gefühl.
 
Erzählt mal, wie ist das bei euch? Habt ihr abends ein Gefühl für das, was ihr tagsüber alles gewuppt habt?
 

Liebst,

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9 Kommentare

  1. Hallo Judith 😇
    vielen Dank für Deinen sehr unterhaltsamen und informativen Beitrag! Ich laufe nun fast 47 junge Jahre mit einem Berg Haaren durch die Weltgeschichte, welche ich (welch Überraschung) immer wieder Glätte…Föhne…Öle…Zusammenbinde und ja auch soooo oft verwünsche. Aber die Locken die mich als Kind haben Tränchen kullern lassen mit stolz und Freude tragen? Nielmals…dachte ich. Bis hierhin😄Denn Du hast mich überzeugt meine Locken nicht mehr nur im Kopf sondern auch auf dem Kopf zu tragen. Jetzt heißt es nur noch alles flink dafür zu besorgen und das Abenteuer zu wagen! Dir eine Gute Zeit. Viele Grüße

  2. du schreibst am Anfang etwas von „kein Mikroplastik“. dann prüfe doch nochmal die Inhaltsstoffe von cantu… Mikroplastik!

  3. Ich möchte auch moderne Locken tragen. Bisher hatte ich eher glatte Haare. Gut zu wissen, dass es ein Buch gibt, dass Tipps dazu gibt, wie man seine natürlichen Locken pflegen kann.

  4. Auch ich bin aufgrund meiner sehr starken und kleinen Locken auf Conditioner angewiesen, um meine Haare überhaupt kämmen zu können. Leider ist es nach jeder Haarwäsche ein Zufall, ob meine Frisur anschließend gut aussehen wird oder nicht, da ich seit Jahren dieselbe Vorgehensweise bei der Lockenpflege beibehalte. Vielleicht wird mir demnächst ein Friseur Tipps geben können, wie ich das Maximale an Volumen aus meinem Haar rausholen kann, wenn ich mir für eine bevorstehende Hochzeit eine besondere Frisur kreieren lasse.

  5. Vielen Dank für deinen ehrlichen Bericht! Ich war heute beim Friseur und dort hat man mir auch die Curly Girl Methode empfohlen. Allerdings bin ich genau wie du auch sehr überfordert von allem. Ich hoffe, bei mir ändert sich das ebenfalls schnell und ich erreiche gute Ergebnisse damit.

  6. Ich habe vor 2 Wochen nach 20 Jahren Keratin und täglich glätten auch aufgegeben. Meine Haare sind ca 70cm lang und extrem dick. Ein endloser Kampf. Seit ich sie nur noch wasche und luft trockne hab ich jetzt einen lockenkopf als ob ich von Friseur komme. Fühle mich damit allerdings überhaupt nicht wohl , muss mich erst daran gewöhnen

    • Liebe Caren, danke fürs Teilen deiner Gedanken!

  7. Huch…das ist aber ein riesiger Aufwand!!! Und die Menge an Produkten. Das geht ins Geld, ne Menge Wasser wird verbraucht. Ich brauche nur eine Nussgrosse Menge Shampoo. Habe in Frankreich ein Shampoo gefunden, der Hammer! Die Inhaltsstoffe hab ich nicht angeschaut, brauch aber sehr sehr wenig und auch nur 2x die Woche. Versucht mal …von Dessange, Nutri- Extrême Richesse. Shampooing concentré nutrition für cheveux trés secs réches, ternes. Mit Huiles précieuses d’onagre et sésame. Keine Ahnung wo man das in Deutschland oder der Schweiz sonst bekommt aber man geht ja in die Ferien und das Shampoo gibts dort in diversen Supermärkten.

    • Hi Christina, danke für deine Worte! Ehrlich gesagt ist der Aufwand nur während der Umstellung größer, inzwischen brauche ich nicht länger als vorher. Und da zumindest ich meine Harre auch nur noch einmal pro Woche waschen muss, halten die Produkte auch ewig. Aber ich schau mir die Produkte gerne an, danke für den Tipp!

      LG Judith


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