DIQ (do it quick), ja, eigentlich sind mir Basteleien, die schnell fertig gestellt sind, die liebsten. Mein zweiter Vorname ist nämlich Ungeduld und wenn ich was will („Wie heißt das richtig?“ „Isss mössste bitte!“), dann bitte schön gleich, sofort und ziemlich zackig.
Nun, genau das allerdings kann man von diesem Projekt nicht behaupten. Klar, die Umsetzung an sich dauerte ungefähr zehn Minuten, aber bis es soweit war… Aber von Anfang an.Irgendwann bin ich beim Durchstöbern des Human Empire Shöpchens auf die wunderschönen Bilderrahmen von Moebe gestoßen. Ein paar schlichte Leisten aus Eichenholz, zwei Glasscheiben, ein Band und ein paar zarte Blüten und Blätter dazwischen eingepresst und konserviert – zack, da war es um mich geschehen. Und zwar so richtig. Seitdem ließ mich diese Idee nicht mehr los, ich brauchte solche Rahmen und zwar dringend. Aber ich wollte gerne mehrere davon haben und das Projekt Haus bzw die ganzen Baustellen hier bestimmten, dass der Betrag, der dafür nötig gewesen wäre, an anderer Stelle sicherlich besser investiert sei (#teamhauptsachediedekostehtschonmal). Also musste eine Idee her, wie das ganze in günstiger nachzumachen ist.
Ich sammelte vorsorglich schon mal kiloweise Blüten und Farne, beschnitt meine Monstera und klaute den Nachbarn im Herbst ein paar Weinranken und Blätter vom Essigbaum (Tschuldigung!), die sorgsam zum Trocken in meine Bücher wanderten. Bissi was in „Geheimnissvolle Stätten“, die Hornveilchen ins Fremdwörterbuch (so hatte das auch endlich mal einen Sinn) und hier und da noch ein paar Blätter, die in einem solchen Rahmen sicher auch toll zur Geltung kommen würden. Nur wie ich eben solchen Rahmen basteln könnte, wollte mir beim besten Willen nicht einfallen.
Ich rannte in unzählige Foto- und Rahmenfachgeschäfte und durchwühlte wie im Wahn das Netz. Und plötzlich, als ich nach Amazon und Dawanda auch noch ebay und dazugehörige Kleinanzeigen durchgespielt hatte, fiel es mir plötzlich ein – aus zwei mach eins! Dass ich da nicht früher drauf gekommen bin! Kennt ihr das, wenn man dann schlagartig so aufgeregt ist, weil man weiß, jetzt hat mans? So gings mir und ich wär am liebsten gleich sofort los zu Ikea.
Ich entschied mich dann für die ganz schlichten, günstigen weißen Fiskbo Rahmen* (Amazon Partner Link) in zwei verschiedenen Größen, A4 und A5. Pro Rahmen, den ich basteln wollte, brauchte ich zwei Fiskbos, also lud ich mir die Taschen voll und fuhr nach Hause. Da angekommen wanderte die große, blaue Tasche nebst Inhalt erstmal in den Abstellraum und wartete fortan auf ihren Einsatz. Ein typischer Fall von „Wenn mal ein bisschen Zeit ist“… Ihr kennt das.
Und nun, knapp ist ein Jahr später (oh man!), schlug schon ihr Stündchen. Letzten Samstag packte es mich und ich kramte die große, blaue Tasche aus ihrer Ecke ganz hinten im Abstellraum. Ich legte alles bereit und machte mich auf die Suche nach den mittlerweile staubtrockenen Pflanzen. Die Hornveilchen fand ich schnell, die Sache mit dem Fremdwörterbuch war so bescheuert, die hatte ich mir scheinbar gut merken können. Auch Nachbarns Essigbaumblätter fand ich schnell, aber Farn? Monstera? (Wo sind sie gebliehiben?) Kastanie? Und Ahorn? (Was ist gescheh’n?) Nix.
Der Rest der Geschichte ist dann auch schnell erzählt. Zwei Rahmen werden geöffnet, bestückt (ggf. unauffällig mit bissi gerolltem Tesa oder doppelseitigem Klebeband fixieren) und statt der Rückwand wird dann einfach die (Plexi)Glasscheibe des anderen Rahmens eingesetzt. Wer will, kann mit einer Zange noch die kleinen, schwarzen Metallplättchen abknipsen, die die Schreiben zusammen halten, dann heben die sich später nicht so von der hellen Wand ab. Dann werden die Rahmen noch angeordnet und entsprechend an die Wand gehängt.
Die übrigen Rückwände hab ich entsorgt, die leeren Rahmen aber noch aufgehoben. Vielleicht kommen die einfach ohne Scheibe an die Wand. Oder mir fällt was besseres ein, mal sehen. Euch jedenfalls viel Spaß beim Nachmachen!
Liebst,
icke
Ps: Inzwischen gibt es solche transparenten Rahmen wohl auch „in fertig“ bei Ikea zu kaufen. Aber wo bleibt denn da der Spaß? Ich freu mich doch jetzt schon auf mein verdutztes Gesicht, wenn mir irgendwann aus einem Buch mal undefinierbare Pflanzenreste entgegen rieseln… Und irgendwie fetzt Selbermachen doch auch.
Liebst,
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