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Wir sind dann mal weg – In der Elternzeit mit dem Wohnmobil durch Deutschland

Aller Anfang ist schwer

Und Murphy ist ein ziemlicher Doofkopp. Alles fing damit an, dass mir einfach die Zeit durch die Finger rann. Die Tage flogen nur so, das Bébie war.. mmh.. recht nähebedürftig und ließ sich kaum ablegen. Und wenn ich dann doch mal beide Hände frei hatte, konnte mich einfach nicht aufraffen, zu packen. Außerdem hatte ich völlig unterschätzt, was es heißt, für vier Wochen, ein Kind, ein Bébie und mich selbst zu packen Dabei sind die Klamotten nur die eine Sache. Was aber wirklich schwierig ist, ist das Wohnmobil auszustatten.

Wir packten:

  • Klamöttchen für die Jungs für ne gute Woche plus alle Unterhosen, die der Große so hat und natürlich sowohl eine Gutwetter- als auch eine Variante für kühlere Tage oder Regenwetter
  • Klamotten für den Liebsten und mich für etwa eine Woche, ebenfalls warm/kalt/Regen
  • und eine Grundausstattung Koch- Ess- und allgemeines Küchenzeugs samt Tellern, Besteck, Töpfen und einer Pfanne
  • unser Bettzeug
  • und die Hälfte unserer Badezimmereinrichtung

Eine super Hilfe war übrigens die Packliste von Zuckersüße Äpfel.

Nichtsdestotrotz, wir vergaßen
  • das Nudelsieb (und vermissen es schmerzlich)
  • die extra gekauften Müllbeutel, die dann doch noch auftauchten
  • einen Besen und Handfeger + Müllschippe
  • eine Tasse (Kaffee ausm Plastebecher? Vier Wochen lang? Och nö.)
  • eine Wäscheleine
  • und bestimmt noch mehr.
Was mein own private Fässchen dann aber wirklich zum Überlaufen brachte, war das Fieber, dass das Bébie pünktlich am Abend vor der Abreise zum Glühen brachte. Nicht, dass wir nicht eh schon bis kurz vor eins packten, nein, danach wurde es erst richtig herausfordernd – dem Kleinsten ging es so schlecht, dass er die ganze Nacht lang nicht mehr als eine Stunde am Stück schlief, um dann etwa genauso lange bitterlich zu weinen. Bis er vor Erschöpfung einschlief. Nicht mehr als eine Stunde lang…
 
Um sieben Uhr morgens verließ ich dann das Haus, gerädert, ungekämmt, völlig im Eimer. Ich wollte zum Kinderarzt und bis die Praxis öffnete, noch ein bisschen um die Häuser schieben. Ich hoffte, dass das fiebernde Kind an der frischen Luft etwas Ruhe finden würde. Tatsächlich schlief er auch endlich ein. Aber wieder nicht mehr als eine Stunde lang…
 
Nachdem der Arzt ihn gründlich untersucht hatte und meinte, wir sollen mal losfahren (Kleinchen zeigte sich da natürlich von seiner süßesten Schokoladenseite, schäkerte, lachte…) packten wir „noch schnell“ den Rest (das große Kind hatten wir an unsere Nachbarn verschachert, deren gleichaltriger Sohn sich immens darüber freute) und so wurden wir tatsächlich irgendwann fertig.
 
Inzwischen war auf der A24 ein Tanklaster mit Salpetersäure umgekippt (Hallo? Wie wahrscheinlich ist bitte das denn?) und da ging mal so nichts mehr, weder vor, noch zurück. Was ziemlich doof war, denn so konnten wir den via Landvergnügen avisierten Hof nicht anfahren – der lag nämlich von uns aus gesehen hinter der Salpetersäure. Also alles auf Anfang.
 
 
Unterwegs mit dem Camper und Landvergnügen
 

Und dann: Abfahrt!

Gegen 15h verließen wir entgegen aller Prognosen doch noch das Gehöft und rollten los. Mitten in Hamburg fiel uns – blöderweise, aber zum Glück – dann ein, dass wir auch Laken vergessen hatten. Kein Problem, einfach das über 7m lange Vehikel schnell in die Osterstraße manövriert und bei Karstadt noch Laken gekauft. Dann konnte es endlich losgehen, diesmal auch wirklich.
 
Neben der Kuhweide links
 
Unser erstes Ziel war der Siebengiebelhof, auf dem wir von Ve, die den Hof betreibt, total freundlich empfangen wurden. Selbst, als ich nach dem Esel fragte. Der eigentlich ein Kalb war. Also zack, schnell das Auto abgestellt, gleich neben der Kuhweide links, und dann zählten wir Kühe, hörten Hähne, rochen an Sonnenblumen, plantschten in Pfützen, spielten mit Kitten und streichelten Hunde. Zum Abendbrot kochten wir Nudeln und dann fielen wir alle vier erschöpft in die Betten… Nicht länger als eine Stunde lang. denn leider war das Fieber noch nicht überstanden und so krähten die Hähne und das Bébie um die Wette…
 
Morgens frühstückten wir noch in Ruhe und machten uns dann wieder auf den Weg.
 
Landvergnügen: Der Sieben-Giebel-Hof
Mit Langvergnügen auf dem Sieben-Giebel-Hof
Mit Langvergnügen und dem Camper unterwegs
 
Der Brötchenbahnhof
 
Weiter ging es für uns nach Velten zum Haus des Brotes. Ein gemütliches Café in einem liebevoll restaurierten alten Bahnhofsgebäude mit leckeren Broten, Brötchen und Kuchen und zwei Wohnmobilplätzen auf dem neu angelegten Parkplatz.
 
Mit Landvergnügen und dem Camper auf dem Brötchenbahnhof
 
Wie es sich für einen Bahnhof gehört natürlich genau an den Gleisen, aber nachts fährt da zum Glück nichts. Zumindest habe ich nichts gehört und da es dem Kleinsten endlich besser ging, bekamen wir endlich auch mal ein bisschen Schlaf.
 
Mit Landvergnügen und dem Camper auf dem Brötchenbahnhof in Kremmen
Woke up like this - mit Landvergnügen und dem Camper unterwegs
 
 
Auf zu neuen Ufern
 
Heute hat es uns dann nach Burg in den Spreewald verschlagen und wir bleiben bis Sonntag. Das erste Gurkeneis (ja, wirklich!) haben wir bereits probiert, aber weiter sind wir noch nicht gekommen. Aber wir haben ja auch noch ein bisschen Zeit und sind gespannt, was uns hier so erwartet.
 
Mit Landvergnügen und dem Camper im Spreewald
 

Liebst,

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Oh hi, Depression – eine Diagnose kommt selten allein

Oh hi, Depression – eine Diagnose kommt selten allein

Da steht sie plötzlich, schwarz und fett auf einem blassrosa Papier, die Tinte ein bisschen verschwommen. Eine Abkürzung, die mir die Tränen in die Augen schießen lässt – genau jetzt und unzählige Male in der letzten Zeit, immer wieder, ungebremst rückwärts bergab und keine Chance, die Bremse zu ziehen.

F32.2 steht da nun, der ICD-10 Code für „schwere depressive Episode“. Schwarz. Und fett. Auf blassrosa Papier. Die Tinte ein bisschen verschwommen. Wie das, was F32.2 mit mir macht. Der Grund dafür, dass ich mich in den letzten Wochen so elend fühlte. Und gleichermaßen die Erklärung, warum ich zu kraft- und machtlos war, auch nur ansatzweise etwas dagegen zu tun. „Die schlechte Laune“ in den Griff zu bekommen, mich mal „n bisschen zusammenzureißen“. Hab an mir gezweifelt, bin an mir verzweifelt und hab einfach immer noch ein bisschen mehr gegeben. Hab mich infrage gestellt, mir mein Empfinden verboten und mich selbst verloren zwischen „Lächel doch mal, ist doch halb so wild“!, „Läuft doch bei dir, du hast, was du brauchst!“ und „Glaub ich nicht, du bist doch fröhlich und stark“.

Ich hab’s ja nicht mal gemerkt. Hab’s nicht gesehen, nicht hingeschaut. War zwar hart gestresst und irre erschöpft, aber zugeben? Niemals. Ich doch nicht, ich muss funktionieren. Ist doch halb so wild, ich hab doch, was ich brauche. Vielleicht fiel mir das Aufstehen schwer, noch ein kleines bisschen schwerer als sonst. Und das Anfangen, das Dranbleiben. Das Aufhören? Erst recht. Und das Gefühl? War zu gewohnt, ein alter Bekannter, schon oft zu Besuch. Also Tunnelblick-Modus, mit Scheuklappen auf. Weil, mit Augen zu, ist das Monster doch weg?

Nun, ist es nicht, ob ich will oder nicht, sitzt groß und schwer auf meiner Brust. Lässt mich nicht atmen, lähmt mich, erdrückt mich förmlich mit seiner Last. 

Doch ich hab’s jetzt entdeckt, sein Versteck ist bekannt. Ich hab’s ausgehoben, das Biest erkennbar gemacht. Ich kenne seinen Namen, seine Gestalt, seinen Plan. Und den werde ich durchkreuzen, irgendwann. Nicht heute und nicht morgen, aber dass, das ist klar. Und irgendwann bin ich dann wieder da. Und was mich trägt, ist die Hoffnung darauf. Ich bin zwar gefallen, doch ich steh wieder auf.

Liebst,

It's okay to be not okay. Ok. I am not.

It's okay to be not okay. Ok. I am not.

It’s okay to be not okay.
Ok. I am not.

Das Meer ist ganz ruhig, ganz glitzernd und spiegelt, es schwimmt sich ganz easy, routiniert geht’s voran.

Von Strömungen, die sich da langsam aufbauen und heimlich ganz stark werden, merkt man vorerst nichts. Nur vielleicht, dass man plötzlich ein bisschen mehr Kraft braucht, um das Tempo zu halten, das man sonst von sich kennt.

Man kommt weiter gut vorwärts, glaubt: Man, ach, das geht schon! Denn irgendwie geht es ja weiter voran. „Ich stell mich nur an grad, ich bin einfach müde, dann geht es heute eben bisschen früher ins Bett.“

Dass die Strömungen inzwischen Strudel wurden, die alles gierig und stark alles in den Abgrund ziehen, die reißen und tosen, die wüten und rauschen, das bleibt verborgen, das sieht man schlicht nicht.

Man schwimmt einfach weiter, mehr Kraft noch, das geht schon, das Meer scheint doch ruhig und der Himmel noch blau. Doch der Strudel, der wildert beharrlich nach unten, mehr Kraft noch, mehr Sog folgt, dann zu viel und zu laut.

Bis man – viel zu spät dann – endlich realisiert, dass gar nichts mehr rund läuft und man nicht mehr kann.

Blöd nur, dass die Kraft da schon lang nicht mehr ausreicht, um zurück zu kommen und nicht unterzugehen.


Warum ich das schreibe, das öffentlich mache? 
Weil ich nicht okay bin.
Und das ist okay.

Und weil’s mir so schwerfällt, darüber zu sprechen, weil ich das schlichtweg einfach (noch) nicht so gut kann. Doch es musste mal raus jetzt und es scheint so viel leichter, die Worte zu schreiben, die ich nicht aussprechen kann. Sie mir einzugestehen und sie mir zu erlauben, das ist ein Anfang. Der Weg ist lang, doch das Ziel ist das Ziel. Und wenn ich da ankommen, dann will ich wieder ich sein. Und wieder ich werden? Da arbeite ich jetzt dran.

Liebst,

Auch das noch: Ich hab AD(H)S als Erwachsene

Auch das noch: Ich hab AD(H)S als Erwachsene

Keine Ahnung, ob du es vielleicht schon bei Instagram verfolgt hattest oder ob das hier jetzt komplett neu ist: Ich habe AD(H)S, das erst kürzlich bei mir diagnostiziert wurde.. Ein bisschen was habe ich schon dazu erzählt und geschrieben, aber irgendwie ist das nicht nur ein Thema für Instagram, sondern auch für hier  und ich glaube, deswegen werde ich jetzt nach und nach auch auf meinem Blog darüber schreiben. 

Pünktlich zum Mental Health Day am 10. Oktober war es jedenfalls so weit: Wochenlang hatte ich überlegt, ob ich in der Öffentlichkeit überhaupt darüber sprechen möchte, und plötzlich war es ganz klar: Die Zeit des Versteckens muss vorbei sein, wir müssen über Dinge sprechen, wenn wir sie ändern, wenn wir sie enttabuisieren wollen. 

Seit immer schon versuche ich, meine „Schwächen“ zu verstecken, meine „Makel“ und Eigenschaften, die ich mir immer weggewünscht habe und ständig versucht, zu maskieren. Ich hab weder über den Burnout gesprochen, der mich vor etwa 10 Jahren in die Knie zwang, noch über die Therapien, die ich gemacht habe, geschweige denn von all den anderen Dämonen, mit denen ich hin und wieder kämpfe.

Und auch meine neuste „Errungenschaft“, AD(H)S – spätdiagnostiziert im Erwachsenenalter – wollte ich erst weder wahrhaben noch darüber reden. Ich weiß seit einer kleinen Weile, dass ich ADHS habe. Irrsinnig viel erklärt sich dadurch, und dennoch ist es noch schwer zu fassen. Ich stehe am Anfang, aber ich bin auf dem Weg. Und ich werde drüber sprechen. Weil endlich Schluss sein muss mit dem Maskieren – und zwar in jegliche Richtung.

Und jetzt entschuldige mich, mein Mutausbruch macht mir Angst, ich muss mir mal kurz die Decke über den Kopf ziehen. 🙈

Falls du jetzt aber Lust  bekommen hast, mehr darüber zu hören, dann here some good news. Wir haben für den Mamsterrad-Podcast mit den AD(H)S-Expertinnen Dr. Ismene Ditrich, Fachärztin für Psychologie und Psychiatrie, und Dr. Christa Koentges, Psychologin und Psychotherapeutin, über AD(H)S im Erwachsenenalter und insbesondere bei Frauen gesprochen. Die ganze Podcastfolge gibt es hier:

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Weitere Informationen

Wenn dich das Thema „AD(H)S im Erwachsenenalter“ interessiert, habe ich hier noch ein paar wirklich tolle Buchtitpps für dich:

„Die Welt der Frauen und Mädchen mit AD(H)S“

Frauen und Mädchen mit AD(H)S erhalten viel seltener eine Diagnose als Männer und Jungen, denn ihre Symptome fallen weniger stark auf: Betroffene Frauen und Mädchen sind weniger hyperaktiv, dafür verträumt, unaufmerksam und vergesslich. Die zu späte oder fehlende Diagnose kann weitreichende Folgen haben: Der Leidensdruck bleibt meist über Jahrzehnte bestehen, schadet ihrem Selbstwertgefühl und zieht Folgeerkrankungen nach sich.

Die vier Expertinnen der Freiburger Arbeitsgruppe AD(H)S leisten in diesem Buch wichtige Aufklärungsarbeit für Frauen mit AD(H)S sowie für Eltern betroffener Mädchen. Mit vielen Einblicken aus der Forschung, Fallgeschichten, Reflexionen und Übungen zur Selbsthilfe zeigen sie konkrete Wege auf, wie Betroffene mit ihrer Besonderheit Frieden schließen, ihre vielen Stärken entdecken und gut mit AD(H)S leben können.

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„Hirngespinste: Mein Leben mit ADHS“

Sätze wie „Ein bisschen ADHS hat doch jeder.“, „ADHS gibt es doch gar nicht.“ oder „ADHS haben doch nur kleine Jungs.“ gehören für Lisa Vogel zum Alltag. Wie es ist, als erwachsene Frau mit ADHS zu leben, welchen Vorurteilen man ausgesetzt ist und was im Alltag hilft, davon handelt dieses Buch.

Lisa räumt mit Mythen rund um die Stoffwechselstörung im Gehirn auf. Denn nicht jede/r mit ADHS ist ein zappeliges Kind, schlecht in der Schule oder auffällig im Erwachsenenalter. Mit ihrer späten Diagnose begann ihre Reise zu sich selbst, aus der ihr Wunsch erwuchs, andere auf dieser Reise zu begleiten, ihnen Verständnis zu schenken und sie vor Selbstzweifeln zu schützen.

Aktuelle Erkenntnisse und Studien zum Thema ADHS bei Erwachsenen runden das Buch ab.

BUCH…

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