Mir ist grundsätzlich immer kalt. Während sich die Menschen um mich herum noch im T-Shirt wohlfühlen, trage ich bereits zitternd zwei dicke Pullis und einen Wollschal (einen Schal trage ich sowieso fast immer, manchmal sogar im Sommer). Wenn ich im Winter ins Bett gehe, sehe ich aus, als würde ich in Kürze zu einer Polar-Expedition aufbrechen wollen, und brauche dann aber zusätzlich noch mindestens eine Wärmflasche, um überhaupt einschlafen zu können.
Ich esse für mein Leben gern, am liebsten Frühstück (mit Spiegelei und krossem Speck), Suppe, salziges Popcorn, Tapas (Datteln im Speckmantel), Rouladen oder Hackbraten, Kräuterquark, Kartoffelbrei (mit angebratenen Zwiebeln und Speck), frisches Brot mit Hackepeter oder Schabefleisch, Spinat, diverse Reisgerichte, Salz-Dill-Gurken und nahezu alles, was mit Käse überbacken ist (oder Speck beinhaltet). Ich gehöre zu den Menschen, die respektlos (auch wenn ich es nicht so meine,) alles nachsalzen, ohne überhaupt vorher gekostet zu haben. Abgesehen von manchen Gemüsesorten (Rosenkohl, Sellerie) und Innereien (Leber & Co.) gibt es nicht viel, was ich nicht mag (außer Meeresgetier). Ähnlich verhält sich das auch mit Getränken. Am liebsten trinke ich Coke Zero und behaupte rigoros, „normale“ Coke würde mir gar nicht schmecken (merke aber bei Geschmackstests nicht den leisesten Unterschied), liebe den Sparkling Ice Tea von Lipton, Kaffee in allen Variationen und diverse Teesorten, die man eigentlich nur Säuglingen oder Magenkranken verabreicht (Fenchel, Kamille, Melisse). Auffällig ist jedoch die Geschwindigkeit, mit der ich Speisen oder Getränke zu mir nehme – jede Schnecke isst und trinkt schneller als ich. In der Zeit, in der ich es gerade mal schaffe, einen Teller zu essen, haben andere bereits den dritten Nachschlag intus und meine Getränke werden immer kalt (Tee, Kaffee), warm (Cola, Eistee) oder wässrig (Longdrinks, Cocktails), bevor ich auch nur ein halbes Glas davon getrunken habe. Und dabei habe ich nicht einmal Brüder, mit denen ich mich früher ums Essen streiten musste. Ich bin einfach schon immer eher ein Bummel-Lieschen gewesen.
Ich höre gern Musik, kann aber nicht klar definieren, welche. Irgendwie kommt das ja auch auf die jeweilige Situation an, in der ich mich befinde. Möchte ich tanzen, bevorzuge ich Elektro oder House, wenn ich träume, lausche ich Mia oder Gisbert (in den ich gerade schrecklich verknallt bin, aber das gibt sich sicher wieder), beim Autofahren darf es gerne etwas gitarrenschrammliger sein. Koche ich, höre ich am liebsten was lounge-igeres und nervige Aufräum- und Putzdebakel untermale ich auch schon mal mit Münchener Freiheit oder den Ärzten. Dass das alles nicht so richtig zusammen passt ist mir zwar klar, aber auch genauso egal.
Unglücklicherweise leide ich unter Kontrollwahn und habe einen leichten Hang zum Perfektionismus. Nicht, dass ich es wirklich schaffe, irgendetwas perfekt zu machen – ich würde eben nur gerne. Und kontrolliere mich dumm und dämlich, um dann im letzten Moment den entscheidenden Fehler, verursacht durch meine unsagbare Schusslichkeit, trotzdem zu übersehen. Außerdem bin ich ein notorischer Tolpatsch – ich renne überall gegen, lasse ständig etwas fallen, stolpere oder rutsche aus, vor allem in Momenten, in denen ich besonders leise sein oder möglichst keine Aufmerksamkeit auf mich ziehen will. Ziemlich schlimm ist auch meine Vergesslichkeit. Ganz egal, ob es das Lang- oder Kurzzeitgedächtnis betrifft, ich kann mir einfach nichts merken. Das ist gar keine böse Absicht, sondern lediglich der Versuch meines Gehirns, möglichst viel Kapazität für Quatsch, Unsinn und Schabernack freizubehalten. Im Grunde macht mich das zum optimalen Geheimnisträger – bevor ich was verraten kann, hab ich’s schon wieder vergessen.
Obwohl ich so gern ein pünktlicher Mensch wär und es hasse, Leute auf mich warten zu lassen, gelingt es mir nur äußerst selten, rechtzeitig am verabredeten Treffpunkt zu sein. Dabei fällt mir auf.. schon so spät.. sorry, ich muss los!
Liebst,










4 Kommentare
Ich finde ja, die Außenleuchte sollte auch mumifiziert werden 🙂
Das ist ja eine fantastische Idee, danke! Da muss ich wohl morgen auch noch Mal zur Apotheke. So gut!
Das ist eine suuuuper Idee, Rolf 63 und ich 70 Jahre haben kurzfristig eine Einladung in unserer Siedlung erhalten zum Halloweenfest. Schnell haben wir alle Utensilien zusammengesammelt und Mumiengläser gebastelt und diese heute schon auf die Fensterbank gestellt.
Wir haben von den Nachbarn tolle Reaktion erhalten, denn in unserem Alter hatte keiner so eine tolle Idee. Danke, danke danke danke.
Ganz liebe Grüße
Rolf und Ulla
Oh, ihr lieben zwei, das ist ja eine tollen Nachricht – ich seh sie jetzt erst. Vielen, vielen Dank, ich freu mich sehr!