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Immer wieder Tragetage – von Traglingen, Hopswackeleien und welche Trage nun eigentlich die beste ist

Ich sach ma so – Muddi hat Rücken. Und zwar so richtig. Ich weiß nicht, wie oft und wie lange ich unser Brülläffchen in den letzten 16 Monaten durch die Gegend gehopswackelt habe, schunkelnd, wippend, wackelnd. Zählte man die Minuten und Stunden zusammen, wäre man sicherlich schnell bei Tagen, wenn nicht sogar Monaten. In anderen Worten: dieses Kind hat bislang weitestgehend auf mir, nein an mir gewohnt.

Aber der Wagen der rollt

Klar haben wir einen Kinderwagen und natürlich haben wir auch nicht gezögert, ihn einzusetzen. Glücklicherweise liegt er auch (immer noch) ganz gern darin, solange das Gefährt bewegt wird. #aaaaberderwagenderrollt Allerdings gilt das nur, wenn eh gerade Schläfchenzeit ist. Das kann man nämlich ganz gut im Wagen halten, so ein Nickerchen, danach ist es dann bitte auch gleich wieder gut. Denn wach im Wagen? Auf keinen Fall. Auch nicht mit aufgerichter Lehne, auch nicht mit – Obacht, Rabenmmutter-Geständnis – mit nach vorn gerichtetem Sitz, auch nicht – Obacht, nochmal – mit nem Brötchen oder einer anderen Leckerei in der Hand.

Trag mich nur ein bisschen, bis ich schlafen kann

Das wirkliche Zauberzeug, das Hilfsmittel, ohne das wir (weder das Bébie noch ich) das erste Lebensjahr überlebt hätten, ist unsere Babytrage. Um ehrlich zu sein ist es ein ganzes Tragesortiment, durch das wir uns da durchprobiert haben, bis wir die eine gefunden haben, die in unseren Augen und für unsere Bedürfnisse einfach die perfekte Trage ist. Aber mal schön der Reihe nach.

Um es nicht komplett ausufrern zu lassen, stelle ich nicht alle Tragen vor, die ich jemals probiert habe, sondern nur die, die über einen längeren Zeitraum bei uns in Benutzung waren. Und los geht’s.

Am Anfang war das Tuch – Der Moby Wrap, das elastische Tragetuch

Die beste Babytrage | 6 Tragen im Vergleich | Tragebaby Test | judetta.de

Zugegeben, ganz am Anfang, beim ersten Kind, war mir das mit diesem elastischen Tuch nicht so richtig geheuer. Ich hatte Angst, nicht richtig zu binden, dass das Tuch ausleiert, sich der Knoten löst, das Baby raus rutscht… Natürlich alles Quatsch, denn nach ein bisschen Übung (z.B. auf dem weichen Bett) hat man den Dreh raus und das Binden (es gibt mehrere Möglichkeiten) ist gar kein Problem mehr. Einmal richtig gebunden kann das Kind in das Tuch reingesetzt und wieder raus genommen werden, das hält der Knoten locker aus. das Tuch ist fabelhaft weich, schmiegt sich an, drückt nicht, sitzt wunderbar. Der einzige Nachteil: wenn man unterwegs ist und das Tuch draußen binden will, hat man hoffentlich gutes Wetter, denn sonst schleifen die Enden im Dreck und das ist irgendwie nur so mittel angenehm. Es soll wohl Möglichkeiten geben, das zu vermeiden, aber irgendwie hab ich das nicht hinbekommen. Gut, dass man es problemlos in die Waschmaschine stecken kann…

Den Moby Wrap gibt es inzwischen nicht mehr nur elastisch (Jersey* [Affiliate Link] oder Bambus*), sondern auch als Komfort-Trage*.

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Ich hatte übrigens auch eine Zeitlang ein klassisch gewebtes Tragetuch von Hoppediz in Gebrauch und kam damit ähnlich gut zurecht. Im Vergleich zum elastischen Tuch war es mir aber einfach zu dick und damit im Sommer schlichtweg zu warm. Wer trotzdem lieber „was Festes“ will, kann dann vielleicht auf „Das Leichte“ zurückgreifen.

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Ich geh mit dir wohin du willst – der Ring Sling von Hänschenklein

Dem wunderschönen, qualitativ bombastischen Ring Sling hab ich ja im letzten Jahr schon einen ganz eigenen Artikel gewidmet. Mein Sling ist aus Leinen, schön leicht, im Sommer nicht zu warm und ganz einfach anzulegen. Ich hatte ihn immer dabei, denn er lässt sich ganz klein zusammenfalten und passt doch immer noch irgendwie mit in die Tasche. Ein paar Mal hat er mir sicher auch das Leben gerettet, wenn das Nickerchen im Kinderwagen mal wieder eher beendet war als gedacht oder wenn der schwere Maxi Cosi mir erst ordentlich die Ellenbogenbeuge zerquetscht und dann, am müden, inzwischen meterlangen Arm hängend rhythmisch die Kniekehlen zerschunden hat.

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Ein Paar (ja, groß geschrieben, wirklich!) Punkte Abzug gab es für mich dennoch.
#esliegtnichtandir #esliegtanmir

  1. Mein Rücken ist leider dermaßen im Eimer, dass die Gewichtsverteilung beim Sling nicht optimal ist und ich so tatsächlich leider nur relativ kurze Phasen (also, gemessen an der Zeit, die ich an machen Tagen mit dem Baby in der Trage zugebracht hab) damit tragen konnte
  2. Mein Zappelphilipp-Baby hat das geschafft, was eigentlich im tiefen Sitz (M-Haltung, Po tiefer als Knie, ihr wisst schon) nicht möglich ist – er hat sich mehrfach durch sein wütendes Gezappel, Getrete und Gestrecke aus dem tiefen Sitz gewunden und saß nicht mehr sicher. Das wiederum hat dazu geführt, dass ich unsicher wurde und der Sling wanderte erstmal wieder an den Garderobenhaken. Jetzt, mit größerem Baby und bevor wir unseren Lernturm gebaut haben, hab ich ihn nochmal reaktiviert, denn man kann damit, wenn das Baby schon etwas größer ist, auch super seitlich tragen.

Die Ergobaby Adapt –  Anschnallen, bitte.

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So richtig durchgestylt mit allerhand technischer Raffinesse, mit klicky klacky Schnallen und Knöpfen und überhaupt allem möglichen gut durchdachten Schnickschnack kommt die Ergobaby Adapt* daher. ‚I can do anything #inmyergo‘ wirbt Ergobaby und tatsächlich, das Ding sitzt bombenfest und das Baby damit sicher am Körper.

Die beste Babytrage | 6 Tragen im Vergleich | Tragebaby Test | judetta.de
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Richtig super ist, dass man die Trage an die Babygröße anpassen und somit direkt lostragen kann. Ein separater Neugeborereneinsatz wird nicht benötigt. Manchmal hatte ich aber das Gefühl, dass das Baby relativ gerade sitzt, in anderen Tragesystemen schien mir sein Rücken runder. Das kann allerdings auch gut wieder an meinem kleinen Zappelphilipp und Durchstrecki liegen, da bin ich – Hand aufs Herz – nicht wirklich sicher, was dafür wirklich die Ursache war.

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Was mich allerdings tatsächlich gestört hat an der Komfort-Trage (und auch das ist kein explizites Ergobaby Adapt Problem, sondern gilt für alle Full- oder Halfbuckle Tragen), sind die Schnallen. Keine Ahnung, ob mein Körper einfach komplett durch’n Wind ist oder meine Pullis zu unterschiedlich dick und dünn, ob meine jeweilige Tagesform eine Rolle spielt(e) oder eher, dass mein Mann sie das letzte Mal in Benutzung hatte – irgendwie besteht immer noch etwas Einstellbedarf. Zu lang, zu weit, zu eng – es verging fast kein Anlegen, bei dem ich nicht noch eine Weile nachjustieren musste, bis die Trage so saß, das es sich gut anfühlte. Ist jetzt kein riesengroßes Problem, aber wenn man wie ich zig Mal am tag an- und abgeschnallt hat, ist man doch irgendwann des Einstellens müde und wünscht sich ein bisschen mehr „Hop und weg“.

Nichtsdestotrotz: die Trage funktioniert wirklich problemlos auch für größere Kinder. Unser Großer hat sich darin sichtlich wohl gefühlt…

Die beste Babytrage | 6 Tragen im Vergleich | Tragebaby Test | judetta.de
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Die gute, alte Manduca – Der Dino unter unseren Tragen

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Ach, Manduca, altes Mädchen, wie lange kennen wir uns jetzt? Fast vier Jahre und ja, wir haben viele Stunden miteinander verbracht.

Unsere Manduca* kam mir immer relativ leicht vor und ich habe vor allem unseren ersten Sohn viel darin getragen. Auch als er schön größer war, wir lebten noch mitten in Hamburg und waren meistens zu Fuß unterwegs, war sie noch häufig im Einsatz.

Ich weiß nicht, woran es lag. War unser erster Sohn war in dieser  Hinsicht besonders unproblematisch oder war mein Rücken einfach noch nicht so zerschunden? Ich war zufrieden mit der Trage und informierte mich auch nicht weiter, dazu bestand zum damaligen Zeitpunkt einfach kein Anlass. Auch, wenn mich das Eingestelle der Schnallen auch damals schon nervte, irgendwie nahm ich es einfach hin und damit war es dann gut.

Oh, noch ein Punkt, der für mich gegen diese Art Trage spricht: das Hinsetzen mit dem Baby in der Trage hat weder bei der Manduca noch beim Ergobaby gut funktioniert. Meistens ist das Baby beim Setzen aufgewacht und wenn nicht war das Sitzen mit Trage doch relativ unbequem.

Unsere Manduca* jedenfalls liegt auf ihre alten T(raget)age im Kofferraum unseres Autos und wartet dort brav auf ihren seltenen Einsatz. Den sie allerdings auch beim zweiten Kind schon das ein oder andere Mal mit Bravour gemeistert hat.

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BAAAAAM, Baby: der Bondolino von Hoppediz

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Auf den Bondolino* bin ich mehr oder weniger zufällig gestoßen. Eine Freundin hat ihn uns geliehen, weil ich neugierig war und mal wieder auf der Suche nach einer besseren, komfortableren und unkomplizierteren Tragemöglichkeit. Sie sagte „Hier, nimm mit und probier doch mal aus.“ Und ich ging, nahm mit und probierte mal aus.

Die beste Babytrage | 6 Tragen im Vergleich | Tragebaby Test | judetta.de

Und zack, da war es um mich geschehen. Zugegeben, die Träger bzw. Polster an den Trägern könnten an der Schulterpartie vielleicht etwas weniger klobig sein, aber ansonsten war ich selig. Endlich hatte ich eine Trage, an der ich keine Schnallen hin- und herschieben musste, bis die Träger endlich die richtige Länge hatten und saßen, dass es sich auch nach längerem Tragen noch gut anfühlte. Sie werden nämlich einfach gebunden und haben damit automatisch immer die richtige Länge, ganz egal ob Shirt oder Pullover, unter der Jacke oder drüber. Außerdem hat die einen richtig schön breiten Hüftgurt, der nicht wie die dünneren Gurte mit Schnallen drückt oder einschneidet, sondern einen, der die „Lovehandles“ schön zusammenhält und damit einfach gut sitzt und stützt. Er ist mit einem starken Klettverschluss zu schließen, Man munkelt, dass das in manchen Fällen zum Aufwachen des Babys führte, wenn man es schlafend mit der Trage ablegen wollte. Kam bei uns allerdings nie vor – Ablegen war nämlich per se nicht möglich, also geriet ich gar nicht erst in diese Verlegenheit. Dafür klappte das Stillen endlich auch in der Trage, das hatte ich zuvor auch nicht für möglich gehalten. Und das Abwechseln bzw. Tauschen der Trage könnte leichter nicht sein.

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Ich weiß, dass das Thema Trage ein sehr individuelles ist und die in allen Punkten optimale Trage wohl erst noch gebaut werden muss. (Oder?) Aber wir haben mit dem Bondolino* die Babytrage gefunden, die unseren Ansprüchen am ehesten gerecht wird, die sowohl für den Tragling als auch für den Tragenden bequem ist und die wirklich allerhand mitmacht. Hätte ich mich für eine Trage entscheiden müssen, hätte ich ohne zu Zögern meinen Bondo gewählt.

Wir haben den klassischen Bondo, es gibt ihn aber auch in „Slim-fit*“ oder aus leichtem Tragetuchstoff*.

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Warm eingepackt

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Meine absolute Empfehlung für kältere Tage ist übrigens der Kumja von Mamamotion. Das ist ein Jackeneinsatz, der dank verschiedener Reißverschlussadapter in jede Jacke eingepasst werden kann. Schon in der Schwangerschaft erweitert er die Lieblingsjacke, so dass der Bébiebauch noch rein passt und wenn der Winzling erstmal da ist, passt er über jeden Babytrage und sorgt er dafür, dass niemand friert. Wir haben mehrere Adapter für verschiedene Jacken angeschafft, so dass wir uns beim Tragen abwechseln können. Übrigens gibt es den Kumja inzwischen nicht nur für den Winter, sondern auch als leichte Sommeredition (funktioniert super als Sonnenschutz), ein Regencover und noch diversen anderen Schnickschnack.

Wer möchte, kann sich so einen Kumja in den Mamamotion Ladengeschäften in Hamburg, Berlin oder Hannover auch mal anschauen.

So, und jetzt kommt ihr. Habt ihr denn schon eine Lieblingstrage oder seid ihr noch auf der Suche? Ich freu mich darauf, von euch zu lesen.

Liebst und fröhliches Hopswackeln,
icke

*Ich habe euch die entsprechenden Tragen bei Amazon rausgesucht und über Amazon Partnerlinks verlinkt. Das heißt, sollte jemand eine der von mir ehrlich empfohlenen und deshalb verlinkten Tragen kaufen, erhalte ich dafür von Amazon eine kleine Provision. Euch kostet das natürlich nicht mehr, als würdet ihr direkt kaufen. 

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4 Kommentare

  1. Danke für den schönen berBeri! Ich kann alles genauso unterschreiben! Bloß die Manduca war mir immer etwas zu steif – irgendwie passten wir nie. Der Bondolino war hier bis vor Kurzem noch im Einsatz, aber die Tochter passt nicht mehr rein 🙁 Nun bin ich durch Zufall auf einen Buzzidil gestoßen, Halfbuckel und so breiter Steg, dass das Kind super Platz hat. Gestern ist sie mir tatsächlich während des Stadtfestes auf dem Rücken eingschlafen. Also absolute Empfehlung! Liebe Grüße!!

  2. Hallo, ich selbst nutze die Manduca seit mein Sohn 2 Wochen alt ist. Ab und zu hatten wir auch das Tragetuch. Aber erst richtig zufrieden war ich nach einer Trageberatung bei einem Kanga-Kurs.
    Hattest Du so etwas mal? Das war ein riesiger Aha-Effekt! Denn egal welche Trage man hat, wenn die Trage nicht richitg sitzt, nützt die beste Trage nichts. Auf den Fotos sieht es manchmal so aus, ich bin jedoch keine Trageberaterin und auch weit entfernt davon, als ob Dein Kind zu tief sitzt und evtl. nicht fest genug am Körper? Nach der korrekten Einstellung fühlte es sich fast wie ein Korsett an 😉 so fest wurde die Trage geschnallt. Aber danach einfach super für den Rücken!
    Ansonsten ein schöner Beitrag! Danke! 🙂
    Viele Grüße Nancy

  3. Hallo!
    Der Begriff Hopswackeln… ist das eine eigene Kreation von Dir?
    Danke! LG Astrid

    • Liebe Astrid, hehe, ja, das beschrieb ganz gut, was ich da den ganzen Tag tat. Liebe Grüße und sorry für die späte Antwort, dein Kommentar war mir durchgerutscht.


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